Unter dem Blog erhalten Sie spannende Impulse zu Themen rund um die Architektur und das Bauen. Die Themen, die wir aufgreifen, sind zum einen Denkanstöße, zum anderen spiegeln sie unsere Haltung zur Architektur wider. Sie sind breit gefächert und aktuell.
Das heute serienreife, von Knopp Wassmer Architekten entworfene Bausystem für Balkone, genannt balkonRAUM®, ist das Ergebnis eines langjährigen Entwicklungsprozesses. Dieser beinhaltet nicht nur eine architektonische, formale Ausarbeitung, sondern auch eine intensive Auseinandersetzung mit den Fertigungsmethoden in der Blechverarbeitung, dem Unternehmertum und dem Marketing.
Inzwischen wird das Bausystem durch eine branchenetablierte Stahlbaufirma für gesamt Deutschland produziert, montiert und vertrieben. Das Produkt gehört eher der Tradition der “anonymen” Formgebung, der “Guten Form”, als der Designprodukt-Bewegung an. Form und Material sind aufeinander abgestimmt, um eine ausgeklügelte Lösung zu den verschiedensten Anforderungen anzubieten.
Interview von Susanna Knopp und Markus Wassmer mit Kilian Stauss, Designer / stauss processform, München
Im Wohnungsbau der Zukunft ist viel Fantasie gefordert. Um den wachsenden Wünschen der Bewohner*innen nach Individualität zu entsprechen, ist ein vielfältiges Angebot mit einer breiten Palette von Qualitätsmerkmalen zu entwerfen. So lautet eine der Maximen zum Wohnungsmarkt. Doch stellen sich heute zusätzliche essentielle Fragen, denen wir im Gespräch mit Prof. Kilian Stauss nachgegangen sind.
Kilian Stauss ist als Gründer, Inhaber und Geschäftsführer von stauss processform. Seit 2007 lehrt er an der Technischen Hochschule Rosenheim in der Fakultät für Innenarchitektur, Architektur und Design in den Bereichen Designtheorie, Grundlagen des Designs und Möbeldesigns.
Interview von Susanna Knopp und Markus Wassmer mit Kilian Stauss, Designer / stauss processform, München
Im Schweizer Wohnungsbau der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nimmt die Problemstellung der Vorfabrikation einen überraschend breiten Raum ein. Bei den meisten großen Wohnanlagen kam eine systematische Elementfertigung zur Anwendung. Der heftfüllende Artikel von Susanna Knopp und Markus Wassmer in Werk,Bauen+Wohnen (eine renommierte, schweizerische Architekturzeitschrift) ist mehrfach lesbar: als ein Stück bautechnische Geschichte, als ein Beitrag zur Hausforschung und als eine kritische Aufarbeitung tendenziell gegenläufiger moderner Postulate.
In diesem Blog werden die architektonisch und technologisch herausragenden, 14-geschossigen Wohntürmen in Lancy bei Genf als Ausschnitt aus dem Artikel vorgestellt. Erbaut wurden sie 1964 von den Architekten Jean-Marc Lamunière und Georges van Bogaert. Eine vorbildliche Sanierung der Wohnhochhäuser erfolgte 2019 durch Omarini Micello Architectes SA aus Genf.
Entgegen dem Trend der zeitgenössischen Architektur zu höchstentwickelten Lösungen – sei es in technischer, formaler oder programmatischer Hinsicht – gehen die französischen Architekten Lacaton & Vassal von Projekt zu Projekt den schwierigen Weg der Architektur mit kleinem Budget. Indem es dazu zwingt, das Überflüssige abzuwerfen, um das Notwendige zu bewahren, führt es zum Wesentlichen: nämlich zur Qualität des Raumangebots für die Benutzer. Indem es den leichten Weg versperrt, setzt es die Kreativität frei.
Kostengünstiges Bauen ist für Lacaton & Vassal oberstes Prinzip, und – was selten ist – sie verwerten diesen Grundsatz für ein architektonisches Statement. Keine Perfektionierung von Geometrien, keine künstlerisch legitimierten Farbkonzepte, keine aufwendige Detaillierung. Das selbstreferenzielle Spiel mit Materialisierung und Entmaterialisierung wird man vergeblich suchen. Kokett bezeichnen sie ihre Architektur als „No architecture“.
Interview von Dominik Thoma mit Markus Wassmer / Knopp Wassmer Architekten
Dominik Thoma, Architekt und Projektleiter bei Knopp Wassmer Architekten, publiziert sein Buch „Münchner Strukturputze“, das auf seiner Masterthesis am Lehrstuhl für Entwerfen, Umbau und Denkmalpflege der TUM von Prof. Andreas Hild basiert. Die Arbeit analysiert historische Strukturputze an Münchner Fassaden und verdeutlicht, dass München um 1900 eines der europäischen Zentren der Putzarchitektur war. In dieser Zeit entstanden Strukturputzfassaden, die noch heute das Stadtbild prägen. Dass es zudem auf dem heutigen Stand der Technik möglich ist, diese baugeschichtlichen Beispiele nachzustellen, zeigt der Architekt und Handwerksmeister in seinem Buch eindrücklich.