Dreimühlenviertel

Sanierung, Dachausbauten und Anbaubalkone denkmalgeschütztes Vorder- und Rückgebäude. Behutsame Umwandlung.

Die zu sanierende Bebauung aus dem Jahre 1901 umfasst ein Vorder- und ein Rückgebäude. Das vordere Mietshaus ist ein fünfgeschossiger Satteldachbau mit einer historisierenden Putzfassade, die durch einen zentralen Zwerchhauserker und einen Knickschweifgiebel geprägt ist. Das etwas schlichtere Rückgebäude stammt ebenfalls von dem Architekten Charles Hennek.

Die Struktur des Dreimühlenviertels geht auf einen städtebaulichen Plan von Theodor Fischer zurück. Dieser Plan orientierte sich an den Prinzipien des sogenannten „malerischen Städtebaus“ und wich von der vormals streng-geometrischen Alignement-Planung ab. Der Verlauf der Stadtbäche spielte eine maßgebliche Rolle bei der städtebaulichen Ausformung der Straßen und der sie begleitenden Bebauung, was sich unter anderem im leicht geschwungenen Verlauf der Dreimühlenstraße widerspiegelt.

Eine zentrale Maßnahme der Sanierung ist der Ausbau der Dächer über zwei Ebenen. Die neuen Wohnungen, die als Mietwohnungen ausgelegt sind, fügen sich harmonisch in die alte Dachkonstruktion ein. Im Vordergebäude kommt ein zentraler, hoher Wohnraum im großen Zwerchgiebel zu liegen. Jede Wohnung verfügt über einen Dacheinschnitt, an dem die Küche platziert ist und von wo sich ein schöner Blick über die Nachbardächer ergibt.

Zusätzlich werden Balkone angebaut, die nicht nur den Wohnwert steigern, sondern auch als integrierte Fluchtwege dienen. Diese filigranen Balkone sind funktional gestaltet und bieten den Bewohnern einen zusätzlichen, bisher fehlenden Außenraum.

Die Bestandswohnungen sollen zentral an die Fernwärme angeschlossen werden. Dabei werden technische Lösungen unter Berücksichtigung von Dauerhaftigkeit, geringen Unterhaltskosten und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sorgfältig geprüft.

Diese umfassende Sanierungsmaßnahme stellt eine Symbiose aus denkmalgeschützten und modernen Architekturelementen dar. Durch den respektvollen Umgang mit der historischen Bausubstanz und die behutsame Integration neuer Bauelemente wird das Gebäudeensemble nicht nur erhalten, sondern auch aufgewertet. Die Maßnahmen sichern die nachhaltige Nutzung und den langfristigen Erhalt des denkmalgeschützten Bestandes.

Ort: Dreimühlenviertel, München
Auftraggeber: Privat
Leistungen: Phasen 1-4
Fertigstellung: 2026
Wohnfläche Bestand: 1.485m2
Wohnfläche neu: 1.830m2

Projektteam Knopp Wassmer Architekten:
Markus Wassmer, Partner
Anna Diehl, Architektin, Projektleitung
Juri Nitz, B.A. Architektur
Linda Kick, B.A. Architektur
 
 
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